Das Da-Costa-Syndrom (benannt nach dem Chirurgen Jacob Mendes Da Costa), auch als Herzneurose oder vegetative Dystonie bekannt, ist eine Erkrankung, die sich durch eine Vielzahl von unspezifischen Symptomen äußert, darunter Müdigkeit, Herzrasen, Schwindel und Atembeschwerden. Diese Symptome treten oft in Stresssituationen auf und können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Obwohl das Da-Costa-Syndrom hauptsächlich als medizinische Diagnose betrachtet wird, kann es interessant sein, es im Kontext der buddhistischen Psychologie zu betrachten.

Die buddhistische Psychologie untersucht die Natur des Geistes, das Leiden und den Weg zur Befreiung vom Leiden. Im Buddhismus wird betont, dass das Leiden oft durch die Anhaftung an Wünsche und die Ablehnung von unangenehmen Erfahrungen entsteht. Der Geist neigt dazu, sich an vergangene Ereignisse zu klammern oder sich Sorgen um die Zukunft zu machen, was zu Stress und Leiden führen kann.

Im Fall des Da-Costa-Syndroms könnten die unspezifischen körperlichen Symptome als Reaktion auf eine übermäßige Aktivierung des autonomen Nervensystems aufgrund von Stress oder Angst interpretiert werden. In der buddhistischen Psychologie könnte dies als eine Form der „Anhaftung“ an die körperlichen Empfindungen gesehen werden, bei der der Geist unnötig auf körperliche Sensationen reagiert und sich in einem Zyklus von Angst und Unwohlsein verfängt.

Die buddhistische Praxis betont die Achtsamkeit als Mittel, um sich von solchen übermäßigen Reaktionen des Geistes zu befreien. Achtsamkeit hilft dabei, den gegenwärtigen Moment bewusst zu erleben, ohne sich von vergangenen Ereignissen oder zukünftigen Sorgen ablenken zu lassen. Dies könnte für Menschen mit Da-Costa-Syndrom von Vorteil sein, da sie lernen könnten, ihre Aufmerksamkeit bewusst zu lenken und sich nicht von den körperlichen Empfindungen überwältigen zu lassen.

Zusätzlich könnten Meditationstechniken, die in der buddhistischen Praxis verwendet werden, helfen, den Geist zu beruhigen und das autonome Nervensystem zu regulieren. Die tiefe Entspannung, die durch Meditation erreicht werden kann, könnte dazu beitragen, die Symptome des Da-Costa-Syndroms zu lindern, indem der Körper in einen Zustand der Ruhe und des Gleichgewichts versetzt wird.

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist wichtig zu beachten, dass die buddhistische Psychologie und die westliche Medizin unterschiedliche Herangehensweisen an das Verständnis und die Behandlung von Gesundheitszuständen haben. Menschen, die unter dem Da-Costa-Syndrom leiden, sollten daher eine professionelle medizinische Betreuung in Anspruch nehmen und ihre Symptome mit qualifizierten Fachleuten besprechen. Eine integrative Herangehensweise, die sowohl westliche medizinische als auch buddhistische psychologische Prinzipien berücksichtigt, könnte jedoch für einige Menschen von Vorteil sein.

Rainer Schwenkkraus

Berater und Autor